Am Anfang war das Zeichen

Logo, Bildmarke, Signet, Firmenzeichen...

Es gibt viele Synonyme für die kleinen, meist kompakten, farbigen oder schwarz-weiß gestalteten Grafiken, die oft so unscheinbar daherkommen und sich doch zu unglaublich mächtigen und einflussreichen Kommunikationsinstrumenten entwickeln können. Der Mercedes-Stern, der Apple-Apfel, der Coca-Cola Schriftzug oder das grün-blaue IKEA Signet. Auch ohne Abbildung können Sie alle genannten Logos sofort vor Ihrem geistigen Auge einblenden – richtig?

 

Selbstverständlich gehört zu einer erfolgreichen Marke viel mehr als nur ein geniales Markenzeichen. Aber ohne ein gutes Signet wird selbst das leistungsstärkste Unternehmen nicht den tatsächlich möglichen Erfolg erreichen. Ohne Marke und Markenimage wird das hochwertigste Qualitätsprodukt immer als No-Name-Artikel weit unter seinem Potential bleiben.

Aufwand und Wirkung

Gue Logos sind so wertvoll wie Brillanten. Der Aufwand zur Herstellung der kleinsten Schmuckstücke ist bei weitem der größte im Spektrum der grafischen Gestaltungsarbeiten. Die Auswahl geeigneter Kandidaten aus einer großen Menge unbearbeiteter Rohlinge, der perfekte Schliff über viele Stunden, die ideale Form- und Farbgebung und die exakte Bearbeitung aller Facetten erfordern Geschick, Kreativität, ein gutes Auge, Farbsicherheit und – nicht zu vergessen – Sitzfleisch und sehr, sehr viel Geduld.

Arbeitsschritte

Nach einem ausführlichen Briefing werden Sie von einer Agentur in der Regel drei oder vier ausgearbeitete Entwüfe präsentiert bekommen, die zumeist schon einen hohen Reifegrad erreicht haben. Schlüsselfertige Lösungen, aus denen Sie nur noch die Ihnen am meisten zusagende Version aussuchen müssen. Das klingt einfach – führt aber oft nicht zu einer idealen Lösung.

 

In der ersten kreativen Phase, also beim Scribbeln mit Papier und Bleistift, bringe ich meist viele veschiedene Ideen und Ansätze zu Papier. Typografische Lösungen, wechseln sich mit grafischen Varianten ab. Geometrische Grundformen werden durchgespielt, verworfen, wieder aufgegriffen und verändert. Nach einem, zwei oder gar drei Tagen intensiven Scribbelns ist der Kreativititäs-Akku dann meist leer, das Entwurfspapier aber gefüllt mit manchmal dutzenden oder sogar hunderten Miniaturideenskizzen, in denen enorm viele starke Ansätze und Lösungsvarianten enthalten sind.

Warum um alles in der Welt sollten ich meine Kunden nicht an diesem Ideenreichtum teilhaben lassen? Gerade auch in den unmöglichen, abwegigen und nicht zielführenden Ansätzen steckt das Potential, in der gemeinsam Diskussion die Ideallinie zu finden und in den guten Ansätzen die besten herauszusuchen.

® oder © ?

Wenn es geplant ist, für das neue Signet einen Schutz als Bild- oder Wortmarke zu erlangen, sollte nun die Recherche in den enstprechenden Datenbanken stattfinden. So lassen sich unbeabsichtigte Ähnlichkeiten zu bereits existierenden Logos im Vorfeld erkennen und vermeiden. Zur Erreichung letzter Sicherheit muss u.U. auch ein Patentanwalt mit weiter reichenden Recherchemöglichkeiten eingeschaltet werden. Dieser kann nach der verbindlichen Entscheidung für eine Logovariante auch ein angestrebtes Schutzverfahren mit den nötigen Aufbietungs- und Widerspruchsfristen rechtzeitig anbahnen, so dass sich dieser gelegentlich über Monate erstreckende Prozess durch frühzeitige Einschaltung verkürzt.

Halbzeit

Im Auswahlfilter dieser Runde bleiben dann oft zwei oder drei Finalisten stecken. Gelegentlich ist aber auch schon hier der Champion gefunden und gekürt.

 

Erst nach der Vorauswahl schalten wir den Computer ein und setzen die von Ihnen und uns gemeinsam erarbeiteten Möglichkeiten erstmalig digital um. Die dabei entstehenden Vorzeichnungen können nun mit allen Schikanen der Grafikprogramme variiert, gefärbt und optimiert werden.

 

Die zweite Präsentation zeigt Ihnen und mir die wirklichen Potentiale der "gecasteten" Kandidaten. Dabei ergibt sich schnell, welche Handskizzen von der digitale Umwandlung profitieren und durch die Sauberkeit und Exaktheit der Digitalisierung gewinnen.

 

Endspurt

Nun beginnt die wirkliche Fleißarbeit. Für das neue Logo müssen ggf. Konstruktionsprinzipien erarbeitet und in vielen Fällen leicht variierende Reinzeichnungen für eine extrem kleine Darstellung in Fußnoten oder die riesige Präsentation an einer Fabrikfassade gefunden werden. Dabei entstehende Probleme sind zu lösen und für alle grafischen Anteile verbindlich zu erfassen. Eine begleitende Typografie, z.B. für den Zusatz eines Firmennamens, muss mit allen Schrifteigenschaften festgelegt und für Dritte nachvollziehbar beschrieben werden.

 

 

Farbige Anteile des Logos müssen in den gängigen Farbsystemen (RGB, CMYK) festgelegt und dokumentiert werden. Last not least sind genau abgestimmte Varianten für die unterschiedlichsten Print- und Onlineformate zu definieren, EPS-, TIFF- und JPG Formate zu erstellen.

 

Als Grundlage für eine CD- Mappe können nun noch die grafischen Schutzzonen definiert und eine Liste mit gebotenenen und verbotetenen Verwendungen im grafischen Kontext anderen Gestaltungselementen festgelegt werden.

Wertvolle Arbeit

Aus dieser Beschreibung erkennen Sie, warum gerade die Gestaltung eines guten Logos den aufwändigsten Einzeljob für einen Grafikdesigner oder eine Werbeagentur darstellt. Diese Arbeit gehört damit auch zu den kostenintensivsten Tätigkeiten innerhalb der CD Erstellung. Alle weiteren Entwürfe, ob nun für Briefbögen, Visitenkarten oder für Fahrzeug- oder Gebäudebeschriftungen lassen sich aber direkt aus der guten Basisarbeit für ein Signet ableiten. Das Logo ist das solide Fundament, auf dem alle weiteren Elemente aufbauen.

 

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