Papier oder Bildschirm?

Die am Markt (noch) erhältlichen Pakete teilen sich in zwei große Gruppen auf:

  • die "klassische" Kombination aus Übungsbuch (gedruckt oder PDF) und Audiodateien (CD-Format oder MP3) –
    einige der noch verfügbaren Ausgaben finden Sie in meinem -> Shop.
  • elektronische, interaktive Umsetzungen in einem separaten Computerprogramm,
    bei denen direkt am Bildschirm gearbeitet wird

Ich empfehle Ihnen ausdrücklich die Arbeit mit der ersten, klassischen Variante, d.h. mit Papier, Schreibstift, Textmarker und natürlich einem CD- oder MP3-Spieler zum Wiedergeben der gesprochenen Texte. Warum?

  1. Die Übungsblätter, mit denen Sie arbeiten werden, können Sie leicht aus den PDF-Daten der CD-Sprachkurse vergrößert ausdrucken. Wenn ein Heft beiliegt, können Sie mit einem Fotokopierer die Vergrößerungen herstellen. Beides dient dazu, in nicht-dekodierten Texten genügend Zwischenraum zum Einfügen Ihrer Dekodierung zu erhalten.
  2. Diese Ausdrucke können Sie nach Herzenlust beschriften, anleuchten, Notizen hinzufügen, mit kleinen Skizzen versehen etc. Es entsteht einzigartiges, von Ihnen selbst erstelltes, gehirn-gerechtes Übungsmaterial.
  3. Texte auf Papier können in einem Ordner zusammen mit Zeitungsschnipseln, Etiketten, Gedichten und vielen weiteren "Fundstücken" der Zielsprache zu einem lebendigen, eigenen Werk anwachsen, das immer und ohne jegliche elektronischen Hilfsmittel griffbereit ist.
  4. Das "erforschende" Dekodieren eines Textes ist in den Computerprogrammen gar nicht möglich. Man beginnt dort direkt mit Schritt 2 und übergeht damit den ersten, sehr wichtigen Schritt der Methode. Die wird in einem Begleittext sogar als "entscheidender Vorteil" dargestellt. Ich frage mich, wie es ein Vorteil sein kann, wenn man den ersten Teil einer Methode unterschlägt.
  5. Ein weiteres Problem sehe ich in der Nutzung des Computers als Lernwerkzeug. Das Schreiben mit Papier und Stift ist eine Technik, die wesentlich zur "Verinnerlichung" von Inhalten beiträgt. Monotones Mitlesen und klicken wird dagegen nie den neuronalen Höhenflug einer durch unser Gehirn gelenkten Hand erreichen.
  6. Das Arbeiten am Bildschirm geschieht ohne Haptik und ohne Gefühl. Zudem wird oft als schneller ermüdend wahrgenommen. Die Farbtemperatur gängiger Monitore liegt vornehmlich im kalten, blauen Tagesbereich. Dies ist gerade am Abend dem Lernprozess nicht förderlich.
  7. Last not least bedenken sie bitte auch, dass ein Computerprogramme und damit auch Multimediasoftware immer nur für begrenzte Zeit auf den jeweils angegebenen Betriebssystemen lauffähig ist. Dagegen können Sie gedruckte Begleithefte und auch die CDs, die mit PDF-, Audio- und MP3-Dateien arbeiten, mit großer Sicherheit noch in vielen Jahren verwenden.